Was ist Materialbereitstellung?
Die Materialbereitstellung bedeutet ganz einfach erklärt die Versorgung mit Material. Sie umfasst dabei die Gestaltung und Platzierung von Behältern und Regalen auf der Materialfläche in der Montage, in der Produktion und auch auf Kommissionier- und Lagerflächen. Materialbereitstellung erstreckt sich also vom Wareneingang und Lager bis zum Ort der Montage (Verbauort).
Je nach dem, welchem Prinzip gefolgt wird, ergeben sich wiederum andere Voraussetzungen für die Beschaffung. Folgende Bereitstellungsprinzipien können verfolgt werden:
- Kanban bzw. einsatzsynchrone Beschaffung: Beim Kanban Prinzip ist die Versorgung Verbrauchsorientiert. Minimale Bestände, schlanke Steuerung (JIT).
- Vorratshaltung: Größere Vorräte an den jeweiligen Materialzonen.
Die Planung der Materialbereitstellung soll dafür sorgen, dass alle Güter möglichst günstig zur richtigen Zeit am bestmöglichen Ort platziert sind.
Ein weiterer Aspekt bei der Betrachtung der Materialbereitstellung ist das Verbrauchsfolgeverfahren. Hiermit ist die Rangfolge gemeint, in der Betriebsmittel verbraucht werden. Dabei lassen sich beispielsweise folgende Prinzipien unterscheiden:
- FIFO: First in first out
- LIFO: Last in first out
Ziele der Materialbereitstellung?
Ziel einer optimalen Materialbereitstellung im Rahmen der Produktionssteuerung ist das Material so bereitzustellen, dass Platzmangel, Prozesszeiten und Laufwege minimiert werden.
Berücksichtigt werden muss die:
- Flächenverfügbarkeit und Flächenbedarf
- Lagersysteme (z.B. Durchlaufregale)
- Raumverfügbarkeit,
- Ergonomie,
- Materialart und
- Anlieferkonzept
Analysemöglichkeiten: Materialbereitstellung und Mitarbeiterwege
Um die Bereitstellung bewerten zu können, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung
- Das Worker-Ganth-Chart zeigt Überlastungen von einzelnen Montagemitarbeiter oder auch bei der Kommissionierung in bestimmten Arbeitsvorgängen auf. Es wird auch ersichtliche, welche Mitarbeiter bei welchem Takt noch Kapazitäten haben.
- Im Rahmen der Simulation der Mitarbeiterbewegung können Aufnahme- und Ablege-Prozesse für Werkzeuge simuliert werden.
- Ein Zeit-Strecke-Diagramm kann das Verhältnis zwischen Zeit und Strecke der Werker anzeigen. Dabei werden produktive Montagelaufwege (blau) oder unproduktive Materiallaufwege (grün) aufgezeigt.



Gründe für eine Planung der Materialbereitstellung
Platzmangel
Platz kostet Geld. Oftmals werden Regale und Behälter nicht optimal positioniert und wertvoller Platz wird verschwendet. Kapitalbindung hat mehrere Gesichter.
Lange & unnötige Laufwege
Zeit ist teuer. Mitarbeiter stehen sich im Weg oder müssen oft unnötige Wege gehen.
Zeitintensive Planung
Individualisierung, Produktprogrammwechsel und eine breite Produktpalette machen eine manuelle Materialbedarfsplanung sehr kompliziert und aufwändig.
Vorgehensweise bei der Materialbereitstellung:
1. Bestandsaufnahme: Layout
Layout mit Materialflächen und Abschnitten erfassen
2. Bestandsaufnahme: Behälter und Hilfsmittel
Informationen über Prozesse, benötigte Bauteile und Baugruppen, deren Behälter und Regale sowie weiterer Hilfsmittel ermitteln.
3. Bestandsaufnahme: 3D Geometrien und Umgebungsdaten erfassen
Für optimierte Laufwege und gezielte Bereitstellung sind 3D Informationen und detaillierte Abbildungen wichtig.
4. Platzierung
Teile und Behälter im 3D-Raum platzieren.
5. Mengen und Laufwege planen
Auf Basis eines Produktprogramms können nun die Mengen geplant und Laufwege simuliert werden.
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Was bringt eine Software-gestützte Materialbereitstellung?
- Laufwege opimieren & simulieren
In geeigneten Tools werden Laufwege simuliert und in 3D visualisiert. Es ist sofort erkennbar, wo es Schwachstellen bei der Auslegung gibt. Egal ob FIFO oder LIFO.
- Schnelle Umplanung & Analyse
Digitale Unterstützung ermöglicht ein zügiges Reagieren auf ein geändertes Produktprogramm reagiert werden. Neue Kennzahlen werden auf Knopfdruck generiert.
- Regale und Behälter planen
Regale und Behälter können in 3D passgenau geplant und platziert werden. Per Drag&Drop können gezielt Materialzonen in Montage und Kommissionierung neu belegt werden.
- Detaillierte Prozesszeiten
Mit einer Software können Prozesszeiten für jeglichen Montageprozess (und erweitert auch Materialfluss) ermittelt werden. Mit diesem Detaillierungsgrad können Szenarien simuliert werden, bevor es im Live-System getestet wird. Eine Unterstützung für die Produktionssteuerung und geringerer Steuerungsaufwand.
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